Gärtnern macht glücklich
Dass Darmbakterien die Stimmung beeinflussen können, ist mittlerweile bekannt. Und dass Gartenarbeit sich positiv auf die Psyche des Menschen auswirkt, bezweifelt kaum jemand. Neu ist jedoch die Erkenntnis, dass das Wühlen im Dreck per se glücklich machen kann.
Verbesserter Serotoninspiegel
Aktiv sein, Bewegung in der Natur an der frischen Luft unter Einwirkung von Vitamin-D-bildendem Sonnenlicht – diese Faktoren sorgen dafür, dass Gartenarbeit Stress abbaut und die Stimmung verbessert. Laut einer Umfrage der Zeitschrift „Gardeners’ World“ aus dem Jahr 2013 sind 80 Prozent der Hobbygärtner mit ihrem Leben glücklich und zufrieden, während dies nur 67 Prozent der Nichtgärtner so empfinden.
Dass dabei auch kleine einzellige Lebewesen eine Rolle spielen können, entdeckte eine US-Onkologin durch Zufall: Sie verabreichte einem Krebspatienten das im Boden lebende Mycobacterium vaccae als Immunverstärker, woraufhin der Patient sich darüber hinaus glücklicher und vitaler fühlte und weniger Schmerzen hatte. Neurowissenschaftliche Studien ergaben, dass neben der oralen Einnahme auch das Berühren oder Einatmen dieser Mikroorganismen bei der Gartenarbeit Angst verringern und die Fähigkeit, neue Aufgaben zu bewältigen, verbessern kann.
So konnten Mäuse, die Mycobacterium vaccae erhalten hatten, doppelt so schnell durch ein Labyrinth navigieren wie Mäuse, die ein Placebo bekommen hatten. Andererseits können Mängel bei der mikrobiellen Ausstattung des menschlichen Darms chronische Krankheiten und Depressionen begünstigen, wie Professor Graham Rook vom University College in London herausfand.
Gartenarbeit als Therapie
Der Kontakt zum Boden erdet uns also nicht nur im wahrsten Sinne, sondern fördert unsere geistige und emotionale Gesundheit. Ein aktueller BBC-Artikel berichtet sogar, dass englische Allgemeinmediziner im Rahmen eines Pilotprojektes Gartenarbeit verschreiben. Außerdem werden Schulgartenprojekte eingerichtet, um Kindern einen ruhigen Ort der Entspannung zu bieten und ihre Fähigkeit, angstfrei neue Aufgaben zu bewältigen, zu verbessern.